PAGES
Astrophysik
Physik ist eine unglaublich breitgefächerte Naturwissenschaft – eigentlich ein bloßer Überbegriff für viele Themenbereiche, die alle in sich selbst bereits so komplex und weitläufig sind, dass man sich sein ganzes Leben nur damit beschäftigen könnte. In der Theorie! In der Praxis hängt natürlich alles zusammen, bis hinaus zu den fernsten Galaxien, um die es im hochspannenden Fach der Astrophysik geht.
Kleine Fächer, große Fragen: Astrophysik und Astronomie
Astrophysik gilt an deutschen Hochschulen als sogenanntes „kleines Fach“ – das ist kein abwertender Begriff, sondern zeigt lediglich auf, dass es sich um bereits sehr spezialisierende Studienrichtungen handelt, die aus diesem Grund nicht so viele Studierende und Lehrende haben und oft als Teil von umfassenderen Studiengängen gelehrt werden. So ist die Astrophysik sowohl ein Teilgebiet der Physik als auch der Astronomie.
An diesem Punkt noch einmal zum Auffrischen: Astronomie ist die Wissenschaft der Sterne, die sich damit beschäftigt, mit naturwissenschaftlichen Mitteln Positionen, Bewegungen, Eigenschaften aller Objekte im Universum besser zu verstehen. Dazu gehört natürlich auch, dass man sich um eine der größten Fragen der Menschheit überhaupt kümmert: die Entstehung und dem Aufbau des Universums. Das erklärt auch, warum Astronomie und damit auch zu gewissen Grad die Astrophysik nicht nur unter Akademikern, sondern auch unter der breiten Bevölkerung so beliebt ist.
Licht verstehen
Bei Astrophysik geht es darum, dass man Sterne und andere Himmelskörper mit Hilfe von physikalischen Methoden erforscht. Den Nachthimmel beobachtet haben die Menschen nämlich schon immer, weshalb die Astronomie als eine der ältesten Wissenschaften der Menschheit gilt. Das wurde jedoch revolutioniert durch große Entwicklungen des physikalischen Verständnisses gewisser relevanter Faktoren, allen voran des Lichts. Nachdem Physiker die Eigenschaften des Lichts besser verstanden hatten, war es möglich, diese Erkenntnisse auf die Sternkunde anzuwenden, was zur Erfindung der ersten Teleskope führte. Damit waren die Beobachtungsmethoden des Nachthimmels extrem verbessert und die Türen standen offen für neue Entdeckungen und präzisere Messungen – eins führte zum nächsten und Demnach verdankt die Astronomie viel ihres Fortschritts der Astrophysik.
Beobachten und daraus lernen
Wenn Astrophysik also nichts anderes ist als physikalisches Wissen auf die Erforschung des Kosmos angewendet, dann könnte man meinen, dass sich dieser Zweig der Physik nicht allzu sehr von den anderen Teilgebieten unterscheidet. Ganz im Gegenteil ist die Astrophysik jedoch auf entscheidende Art und Weise anders als die anderen Teilgebiete. Warum? Normalerweise dreht sich bei Physik alles um Experimente und Versuche, mit deren Hilfe man Dinge beweisen, widerlegen und Messungen anstellen kann - sehr praxisorientiert also. Wenn man sich jedoch mit Galaxien und Schwarzen Löchern beschäftigt, ist das Durchführen von repräsentativen Experimenten eine Schwierigkeit! Aus diesem Grund beobachten Astrophysiker mehr, als dass sie selbst Versuche anstellen, wenden ihr physikalisches Fachwissen auf die Beobachtungen an und leiten so ihre Thesen und Aussagen ab. Von der Methodik her sind Astrophysik und die anderen Teilbereiche der Physik daher sehr unterschiedlich.
Faszination Universum
Wie auch die Physik, so ist auch die Astrophysik selbst wieder in Teilbereiche unterteilt, die sich mit verschiedenen Themenbereichen des Kosmos und seiner Eigenschaften, Prozesse und Himmelskörper beschäftigen. Wichtige Teilbereiche sind zum Beispiel Kosmologie, die sich mit dem Ursprung und Aufbau des gesamten Universums beschäftigt, sowie die Sonnenphysik, die sich mit Sternentstehung und Sternaufbau allgemein, vor allem jedoch auf die Sonne bezogen beschäftigt. Astroteilchenphysik und die Entstehung und Evolution von Galaxien und Planetensystemen sind ebenfalls sehr interessante Teilgebiete, genauso wie die berühmt-berüchtigten Schwarzen Löcher. Mehr zu den verschiedenen Teilbereichen kann man zum Beispiel bei Spektrum.de nachlesen.